Kampfkunst und die Kunst zu führen!

Seit der Entstehung der ersten Einzeller auf der Erde, hat das Leben Regeln der Auseinandersetzung gebildet. Es ging der Natur immer darum - was ist unter den jeweiligen Umweltbedingungen sinnvoll an Leben zu kreieren. Das Leben in der Urzeit verdeutlicht anschaulich wann Größe, Kleinwuchs, Einzelgänger oder sozialer Zusammenhalt von Vorteil war. Das Überleben einer Spezies hatte immer darin bestanden, gegebene Bedingungen zu erkennen, sie zu nutzen und auf Veränderungen rechtzeitig zu reagieren. Die Auseinandersetzungen dienten dazu das Überleben der eigenen Spezies zu gewährleisten.

In der modernen Zeit haben wir zum Glück eine andere Möglichkeit zur Verfügung, die unser Verhalten und Überleben steuert - unseren Geist. In den meisten Gesellschaften werden nicht mehr dem muskelbepackte Starken Führungsqualitäten zugesprochen werden, sondern dem Weisen. Diese an und für sich sehr positive Entwicklung hat auch eine Kehrseite - wir trainieren nicht mehr unsere Reflexe, die über Jahrmillionen zu unserer heutigen Lebensform geführt haben. Es hat sich als gut und vorteilhaft erwiesen in den meisten Staaten das Gewaltmonopol an den Staat übergeben. Das Töten der Tiere die unsere Nahrung darstellen haben wir kommerzialisiert und ausgelagert. Kriege werden durch das Drücken von Knöpfen geführt, und der Anblick des Todes soll dort wie in Friedenszeiten möglichst ausgelagert werden. Dadurch haben wir ein verzerrtes Bild bekommen. Erleben wir persönlich Gewalt, fehlen uns Verhaltensweisen, die von allen anderen Säugetieren noch praktiziert werden. (Kein Hirsch hat vor seinen Konkurrenten zu töten. Der Unterlegene hat nämlich vielleicht woanders oder im nächsten Jahr Möglichkeiten ein Rudel zu führen. Kein einzelner Hirsch kann dafür zuständig sein, alle Hirsche dieser Welt zu führen .)

Durch fehlende Strategien gegen Wut, Ärger und Ohnmachtsgefühlen haben wir es auch verlernt, uns in Auseinandersetzungen und Konfliktsituationen zu unserem Vorteil zu verhalten. Nicht das Kämpfen ist eine glücksbringende Tätigkeit, sondern die Kampfübung. In der Übung sind jahrtausend alte Strategien, die die großen Zusammenhänge des Lebens auf kleiner Ebene verständlich machen. Die Samurai, die Ritter des japanischen Mittelalters, haben nicht etwa 80 Prozent ihrer Zeit mit dem Schwertkampf verbracht, sondern in Meditation und mit der Auseinandersetzung ihres eigenen Todes. Denn nur wer angstfrei dem Herausforderer begegnete, war psychisch nicht blockiert im richtigen Moment das Richtige zu tun. Das ÜBEN einer traditionellen Kampfkunst ermöglicht uns auch heute noch Wissen nicht zu erlernen, sondern zu erleben. Das und nichts anderes ist der wahre Wert der Kampfkunst in der heutigen Zeit.

In unser technisierten Zeit ist es ziemlich sinnlos gegen hochentwickelten Waffen aller Art seine Fäuste zu schwingen. Begreifen wir mit unserem Herzen die Übersetzung aus dem chinesischen Kung Fu kämpfen - "Kung Fu spielen". Sicherlich ist es notwendig einen qualifizierten Lehrer zu finden, wenn Sie diesen Weg zu gehen versuchen. Und einen qualifizierten Lehrer erkennen Sie stets daran, dass er noch selbst Schüler ist.


Sifu Christoph Hauch

Deutscher Repräsentant der Duncan Leung Mart. Arts Ass. China
Deutscher Repräsentant des R. Batliwala Kampfkunstverbandes Schweiz
Deutscher Repräsentant der M. Gromado Luta Livre Gesellschaft Brasilien
Vertreter des R. Pardoel Kampfsportteam Niederlande
Vertreter des Allan Lee Martial Arts Club USA

 

 

m a n a g e r k a m p f . d e
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